Das Moor in der Schauerliteratur

Was genau ist ein Moor? Moorland ist ein Lebensraum, der durch niedrig wachsende Vegetation auf sauren Böden gekennzeichnet ist. Das Oxford English Dictionary definiert es auch als „unkultivierten Boden, der mit Heidekraut bedeckt ist; eine Heidelandschaft“. Diese Art von Ökosystem ist besonders auf den britischen Inseln verbreitet, von den schottischen Highlands bis Mittelwales, von Yorkshire bis Cornwall. Für viele britische Bürger war ein Spaziergang in den Mooren die erste Möglichkeit, der Hektik des Hauses oder der Stadt zu entfliehen und einfach in der Natur zu sein und nachzudenken.

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Das Portal zu einem alternativen Universum in „Stadt ohne Namen“

Vertraut ist dem Leser und Maniac des Kosmischen Grauens der Typus des Forschers, den Lovecraft uns vorausschickt, eine Welt zu erschließen, die gehörig an unserem inneren Wahrnehmungskosmos rüttelt. Eine, die nicht vom Menschen ausgeht. So lese ich zumeist. Die uns unser Dasein auf dem Erdball, unser Erleben und die Empfindungen, die wir daraus ableiten, mächtig dunkel einfärbt. Schon früh als „literarischer Kopernikus“ von seinen Schriftstellerkollegen eingestuft, gibt er uns den neugierigen, besonders empfänglichen Typus an die Hand. Der über so viel Wissen verfügt, dass ihm mindestens klar sein muss, oder spätestens während seiner Erkundungsodyssee absolut klar werden wird, dass er im Grunde nichts weiß. Dass er mehr und mehr erfährt, was ihm widerfährt, je weiter er sich wagt, während er die Zeit gewissermaßen hinabkriecht. Eine Figur aus sich, aus Lovecraft selbst genommen, die ihm als Schablone diente, sich seinen Yog-Sothoth-Mythenzyklus (oder, wie es dem Gros der Leser und Fans durch August Derleth, den man auch den Erdgucker schimpft, in den Mund gelegt wurde: Cthulhu-Mythos) zu erschreiben. Eine Figur, wie wir sie immer wieder in seinen Erzählungen finden. Der kosmische Archäologe. -Klar! Bedeutet ἀρχαῖος (archaios) zu deutsch nichts anderes als alt. Die Lehre vom Alten, den Altertümern. Oder: den “Großen Alten”. Also richtig alt. Fossiler als fossil. Urur sozusagen. The Beginning … vielleicht …

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Der Böse Blick

Der „Böse Blick“ ist eines der ältesten und universellsten Phänomene des Glaubens in der Geschichte der Menschheit. Es durchzieht verschiedene Kulturen, Religionen und Gesellschaften und bleibt selbstverständlich auch in der modernen Welt ein Thema von Interesse.

Ursprung und Grundidee

Die Vorstellung eines „bösen Blicks“ findet sich in antiken Zivilisationen wie Mesopotamien, Ägypten, Griechenland und Rom. Der Kern dieses Glaubens besteht darin, dass ein neidischer oder böswilliger Blick Unheil verursachen kann. Solche Blicke werden als eine Art Energie oder Kraft interpretiert, die Menschen, Tiere oder sogar Gegenstände schädigen kann. Neid oder negative Absichten hinter einem solchen Blick gelten als Auslöser für Krankheiten, Unglück oder Leid.

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Die Bleimasken von Rio

Es gibt Kriminalfälle, die sich scheinbar mühelos lösen lassen, weil sie einer klaren Logik folgen. Es gibt aber auch jene seltenen Ereignisse, die alle bekannten Erklärungsansätze sprengen und mehr Fragen aufwerfen, als sie beantworten. Einer dieser außergewöhnlichen Fälle ist der so genannte Bleimaskenfall in Brasilien im Jahr 1966, der bis heute ein Rätsel geblieben ist und Wissenschaftler, Hobbydetektive und Verschwörungstheoretiker gleichermaßen auf den Plan gerufen hat. Natürlich gibt es schon viel darüber zu lesen, schließlich ist das alles schon lange her, aber im Phantastikon hatten wir noch nie darauf hingewiesen.

Ein Drachenflieger und ein seltsamer Fund

Der Vorfall begann am 20. August 1966, als ein junger Mann auf dem abgelegenen Vintem-Hügel in den Bergen eines Vororts von Rio de Janeiro seinen Lenkdrachen steigen ließ. Bei seinem Ausflug stieß er auf eine verstörende Szene: die Leichen zweier Männer, nebeneinanderliegend, in feinen Anzügen, mit Regenmänteln bedeckt und Bleimasken über den Augen. Der Fundort war schwer zugänglich, sodass die Polizei erst am nächsten Tag die Leichen erreichen konnte. Was sie vorfand, sollte zu einem der bizarrsten ungelösten Kriminalfälle Brasiliens werden.

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Streifzüge durch die Unterwelt (3): Barlowe, Campbell, Brom

Nachdem wir uns angeschaut haben, wie Dichter, Schriftsteller und Comicautoren die Hölle beschreiben, werfen wir nun einen Blick auf die Vorstellung eines Schriftstellers, der außerdem ein Maler ist.

Es ist leicht auszumachen, dass Wayne Barlowes Jenseitsvorstellung der archetypischen Hölle der Fantasyliteratur entspricht. In seinem Werk finden wir Zeichnungen nach Dantes und Miltons Maßstab, an dem alle modernen Darstellungen der Hölle gemessen werden. (Die Hölle des Sandmann-Comics ist hierbei kein Fantasyroman per se und schließt sich also aus.)

Barlowes Hölle ist ein monolithisches und fremdes Reich, aus dunklen und felsigen Einöden bestehend, die vom unheimlichen Glanz dämonischer Glyphen erhellt und von den gewaltigen Zitadellen der Gefallenen bedroht werden. Diese Welt ist besonders deshalb interessant, weil sie bereits vor der Ankunft der Dämonen eine eigene einheimische Flora besaß. Einschließlich der wilden, aber empfindungsfähigen „Salamandrin Men“, die im Hinterland der Hölle einherstreifen und von dem Tag träumen, an dem sie ihre Heimat von den höllischen Invasoren wieder zurückerobern können. Was Milton uns nur suggeriert hat: Barlowe liefert es.

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Streifzüge durch die Unterwelt (1): Dantes Inferno und Miltons verlorenes Paradies

Die Natur des Jenseits fasziniert und erschreckt die Menschheit seit Zehntausenden von Jahren. Was wartet nach dem Tod auf uns, vorausgesetzt, es wartet überhaupt etwas auf uns? Gibt es mehr als einen Ort, an den man gehen kann? Und was passiert, wenn man am falschen Ort landet?

Das Land der Toten ist zu groß, als dass man es durch eine einzige Reise erkunden könnte. Also werden wir uns auf die Hölle konzentrieren: Verdammnis, Verderben, Limbus, Fegefeuer, das Inferno, nennt es, wie ihr wollt. Begleitet mich auf eine Odyssee durch einige der besten Darstellungen dieses bösen fiktiven Ortes.

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Redcap: Der rote Kobold

Versteckte Ängste? Vor Spinnen? Ich fange sie und werfe sie raus. Vor Clowns? Das hat mich nie wirklich gestört, und ich habe Stephen Kings Es mehrmals gelesen. Vor Hexen? Ich stelle handgemachte Seifen und Lotionen her und bin bekannt dafür, dass ich Insektenstiche und -bisse mit Kräutern heile. Ich bin eine freche, gebildete Frau. Ich wäre eine der Ersten gewesen, die man im alten Salem auf den Galgenberg gebracht hätte. Schlangen? Die stören mich nur, wenn sie ins Haus kommen.

Rumpelstilzchen
Rumpelstilzchen

Kleine humanoide Kreaturen, die eindeutig bösartig sind und nach Blut und Tod zu hungern scheinen? Jetzt werde ich langsam nervös. Als ich klein war, las ich „Rumpelstilzchen“ von Paul O. Zelinsky. Ich liebte dieses Buch, weil es mir einfach Angst einjagen konnte. Warum um alles in der Welt sollte sie einem Kobold vertrauen, der nach Belieben erscheinen und verschwinden kann? Einer, der ihr erstgeborenes Kind wollte? Ich bezweifle wirklich, dass er dem Kind ein liebevolles Zuhause geben will. Wahrscheinlich macht er ein Baby-Soufflé oder so. Der Bösewicht war sehr klein. Er konnte sich unter deinem Bett verstecken und dir die Zehen lecken! UGGHHHH! Nicht cool, Rumpelstilzchen! Nicht cool!

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